Die Beratungen im Würzburger Stadtrat nehmen nach der Sommerpause mehr und mehr Fahrt auf. Sie sind stark geprägt von den herannahenden Haushaltsberatungen am 20. und 21.11.2025. Die Stadt steht vor historischen Herausforderungen: immer neuer und teurer werdende Pflichtaufgaben, steigende Personalkosten und stark wachsende Umlagen des Bezirks treiben die Ausgaben in die Höhe.

Die Themen, die uns fordern, bestehen weiter, verschärfen sich aber: der strukturelle Wandel durch Klima- und Umweltschutz, der Investitionsstau in Bildung Verkehr und Energieversorgung, die anhaltende Wohnungsnot bei steigenden Bau- und Mietkosten, demografische Veränderungen und die Integration von ausländischen Mitbürgern. Auch die sozialen Probleme mehren sich, so dass für Bürgerinnen und Bürger in Notlagen finanzielle Anstrengungen erforderlich sind.

Dabei hat Würzburg dank seiner Wirtschaftsstruktur gegenüber den Industriestädten noch Glück: bei einem geringen Wirtschaftswachstum von 0,1 bis 0,2% und einem Abbau von Industriekapazitäten halbieren sich die Gewerbesteuereinnahmen bei einigen Städten in Bayern. In Würzburg ist die Gewerbesteuer nach wie vor robust und wächst weiter. Wir verdanken dies den mittelständischen Dienstleistungsunternehmen.

Wir können deswegen voraussichtlich auch für 2026 trotz angespannter Haushaltsdecke mit einem ausgeglichenen Haushalt rechnen. Das gelingt der Mehrzahl der Großstädte in Bayern nicht mehr. Die von der Regierung beschlossene Infrastrukturförderung aus dem Sondervermögen des Bundes erlaubt es uns voraussichtlich, dringend notwendige Projekte anzugehen oder weiterzuführen, die wir aus eigener Kraft nicht mehr stemmen könnten.

Die Spitzenwerte von 2025 werden im Jahr 2026 aber wohl nicht mehr zu erreichen sein. Dennoch sind im Entwurf des Haushaltsplans 29,4 Mio Euro für Investitionen vorgesehen:

Für die Verbesserung der Infrastruktur:

  • 7,2 Mio Euro für Straßenerneuerung und Stadtentwicklung
  • 5,1 Mio Euro für Brücken
  • 2,4 Mio für die Radverkehrsinfrastruktur

Investiert soll weiterhin massiv in Bildung und Betreuung werden:

  • 3,6 Mio Euro fließen in die Sanierung und den Neubau von Kindertagesstätten, mit dem Sondergebiet Hubland sind es 4,4 Mio Euro
  • 19,5 Mio Euro sollen in die Schulen investiert werden (mit Sondergebiet Hubland)

Für das Mainfranken Theater ist mit zusätzlichen Belastungen zu rechnen, die in die mittelfristige Finanzplanung schon eingestellt sind. Die Stadt wird sich um zusätzliche Unterstützung durch Förderungen und Kofinanzierungen bemühen.

Wichtiges Zukunftsprojekt ist die geplante Multifunktionsarena: sie steht für den nächsten Schritt in Würzburgs Stadtentwicklung – ein Ort, an dem Sport, Kultur und Begegnung zusammenfinden und neue Impulse für die gesamte Region gesetzt werden. Für die Würzburg Baskets und auch Sportvereine in der Umgebung wäre die Multifunktionsarena eine Überlebensgarantie. Die 7000 Plätze bietende Halle wäre auch ein Veranstaltungsmagnet für große Events der Unterhaltungssparte. Aber auch die Wissenschaftsstadt Würzburg würde davon profitieren, dass große Kongresse vermehrt in Würzburg stattfinden können. Ich unterstütze daher dieses Projekt.

Im Haushaltsplan ist eine Vielzahl von kleinen und mittelgroßen Projekten enthalten, die jetzt hier aus Platzgründen natürlich nicht dargestellt werden können. Insgesamt umfasst der Haushalt der Stadt zusammen mit den ausgelagerten Beteiligungsgesellschaften (WVV, WSB, Stadtwerke etc.) über eine Milliarde Euro.

Wer die Verhandlungen im Stadtrat verfolgen möchte, ist herzlich eingeladen, sich über den städtischen Streaming-Dienst einzuloggen: www.wuerzburg.de/rathaus/livestreaming-stadtrat-wue

Mit den besten Wünschen
und freundlichen Grüßen

Wolfgang Baumann
Stadtrat der überparteilichen Wählergemeinschaft Zukunft für Würzburg (ZfW)