Der Vorsitzende der überparteilichen Wählergemeinschaft Zukunft für Würzburg (ZfW) Rechtsanwalt Wolfgang Baumann beanstandet die erneute Sperrung von Straßen im Rahmen des A3-Ausbaus zwischen Würzburg-Heidingsfeld und der Mainbrücke Randersacker: „Wenn nun der Schattbergweg über mehrere Wochen gesperrt wird und der Verkehr über die durch Baustellenbetrieb belastete Stuttgarter Straße umgeleitet wird, ist dies einer der vielfachen Verstöße gegen die vor Gericht vorgebrachte Zusicherung  der Autobahndirektion Nürnberg, es gäbe im Zusammenhang mit dem Ausbau der A3 bei Würzburg keinerlei Straßensperrungen. Offensichtlich sind die von mir als Prozessvertreter von Heuchelhöfer und Heidingsfelder Bürgern vorgetragenen Risiken doch so groß, dass die ABDN wieder Straßensperren muss. Dies war schon bei der Sprengung der Pfeiler der alten Heidingsfelder Brücke der Fall. Diese negativen Auswirkungen des Autobahnausbaus sind im Rahmen der Planfeststellung überhaupt nicht bewertet worden. Das Bundesverwaltungsgericht konnte über die Befürchtungen der Kläger, es gebe immer wieder Sperrungen, hinweggehen, weil die Autobahndirektion in der mündlichen Verhandlung ein umfassendes Versprechen abgegeben hat, es komme nicht zu Sperrungen von Straßen.“

Bedauerlicherweise habe der Würzburger Stadtrat mit einer ganz großen Mehrheit 2009 sich vom damaligen SPD-Verkehrsminister Tiefensee unter Druck setzen lassen und hat einem Trogbauwerk unter Beibehaltung der übrigen Trasse zugestimmt. Die Folge war in den letzten Jahren: Hunderte von Staus auf der Autobahn mit zahllosen Unfällen mit zum Teil tödlichem Ausgang und Umleitungsverkehren durch die Innenstadt. Der gewonnene Bürgerentscheid der Tunnelinitiative kam leider zu spät, weil der damalige Oberbürgermeister Georg Rosenthal noch vor dem Wirksamwerden des Bürgerentscheids mit der Stadtratsmehrheit sämtliche städtischen Sperrgrundstücke an die Autobahndirektion verkauft hat, um das Bürgervotum leerlaufen zu lassen. Das war der Grund, warum sich Bürgerinnen und Bürger zu einer überparteilichen Wählergemeinschaft Zukunft für Würzburg zusammengeschlossen haben und bei der letzten Kommunalwahl angetreten sind.

Baumann hält es für ganz wichtig, der Autobahndirektion auf die Finger zu schauen: „Die Autobahndirektion hat uns flache Anböschungen an die Autobahn versprochen mit flachen Wegen über den Trog, jetzt werden Steilhänge errichtet mit Serpentinen für den Kaulweg – und die Stadt soll dafür noch fast 3 Millionen € zahlen. Die ZfW wird hiergegen weiter protestieren und bei den Haushaltsberatungen gegen derartige Zahlungen stimmen. Der Würzburg Tunnel hätte ein Drittel weniger gekostet und der Bau hätte nur die halbe Zeit in Anspruch genommen. Da er unterirdisch verlaufen wäre, hätte es allenfalls 3-4 Monate oberflächige Bauarbeiten und nicht 6-jähriges Verkehrschaos gegeben“.